Unsere Registrierung für Russland
haben wir uns im Hotel Centralnaja in Biysk verdienen müssen. Das
Beste war das Abendessen, das wir allerdings erst nach der
Information über Google Translator, dass es nur Essen gegen
Barzahlung gibt, bekommen haben. Das Zimmer, na ja und das Bad vom
Mog hätten wir auch gerne gehabt. Die Registrierung haben wir auch
bekommen und bei Regenwetter fahren wir nach Barnaul, das wir dann
wieder bei Sonnenschein erreichen. Sonnenschein heisst, dass es
trocken ist – die Sonne ist schon seit Tagen nur durch starken
Dunst bzw. Smog zu erkennen. Für Smog fehlt allerdings die Industrie.
Vielleicht liegt es daran, dass viele Felder und
Wiesenflächenabgebrannt werden.
Über zum Teil üble Strassen erreichen
wir den Grenzort Kulunda und vertanken unsere letzten Rubel, obwohl
der Diesel in Kasachstan mit 0,44€ deutlich billiger ist –
allerdings auch von schlechterer Qualität, wenn man nicht gerade
eine Gazprom Tankstelle erreicht. Es ist schon später Nachmittag und
wir versuchen noch den Grenzübertritt. An der Grenze ist ein gutes
Dutzend Autos vor uns. Es läuft alles ganz entspannt ab, die Beamten
sind sehr freundlich. Die russischen Beamten
machen mich mehrmals darauf aufmerksam,
dass mein Visum jetzt abgelaufen ist und ich nicht mehr einreisen
kann. Wenn nichts unvorhergesehenes geschieht, wäre das auch nicht
vorgesehen. Die Registrierung wollte keiner sehen!!!!
Und der kasachische Beamte hat Helgas
Pass wohl mit auf die Toilette genommen, als er während der
Abfertigung sein Office verlassen hat. Nach 1 ½ Stunden sind wir in
Kasachstan angekommen und dürfen 30 Tage bleiben.
Am nächsten Tag machen wir das erste
Mal Bekanntschaft mit der kasachischen Polizei. Auf offener Strecke
werden wir angehalten und die Gesetzeshüter suchen etwas, um ihr
Gehalt aufzubessern. Nach hartnäckigem „njet“ und Antworten auf
deutsch geben sie schließlich auf und verabschieden uns ganz
freundlich. Am nächsten Tag das gleiche Spiel als ein
entgegenkommendes Polizeifahrzeug wendet und uns stoppt. Wir seien zu
schnell gewesen und zeigen ein Video mit 84 km/h vom Mog. 90 km/h
sind erlaubt. Das Wort „Straf“ scheint Basiswissen jedes
kasachischen Polizisten zu sein. Auch hier wieder beharrliches
Verweigern und Antworten auf deutsch, bis wir uns wieder als gute
Freunde verabschieden. Jetzt sind wir auf der Hut und halten uns
peinlich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung sobald Polizei in
Sicht ist. Einmal beobachte ich einen entgegenkommenden
Streifenwagen, der wendet nachdem er uns passiert hat und uns folgt.
Daher halte ich auch die 50 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung an einer
Baustelle über mehrere Kilometer ein. Normalerweise intertessiert
das niemanden. So bilden wir unseren eigenen Stau und schliesslich
merken die Polizisten wohl, dass wir sie gesehen haben und nichts zu
holen ist.
Über Pavlodar fahren wir in den
Nationalpark Bajanaul mit schönen Pfannkuchenfelsen auf denen wir
eine Rundwanderung machen und anschliessendem Badetag. Mittlerweile
haben wir auch Temperaturen von tagsüber 35 Grad in der kasachischen
Steppe. Zum Glück kühlt es nachts noch ab.
Im Nationalpark Bektau Ata ist es damit
aber vorbei. Der Mog hat sich untertags so aufgeheizt,
dass er nur langsam abkühlt. Daher
sehen wir zu, dass wir schnell zum Balquash See kommen.
Dieser See wird uns lange auf dem Weg
nach Almaty begleiten. Ebenso wie die Neue Seidenstrasse, die
parallel zur bestehenden Straße mit einem Riesenaufwand gebaut wird.
Unglaublich mit welchem Aufwand dieses Projekt vorangetrieben wird –
natürlich nur mit chinesischem Baugerät.
In Almaty belohnen wir uns mit einem
sehr schönen Hotel und treffen uns mit Christine,Helge, Margit und
Heinz. Zwei Tage bleiben wir in der schönen grünen Stadt.
Dann zieht es uns aber wieder in die
Höhe und Abkühlung. Wir fahren zum Turgental und dem Assy Plateau.
Als wir dort von einer Wanderung zurückkommen, steht der Mog von
Christine und Helge neben unserem. Große Überraschung!! Wir
beschliessen, gemeinsam das Tal zu durchfahren um dann weiter zum
Sharyn Canyon zu kommen.
Die nächsten zwei Tage Fahrt durch die
phantastische Hochebene sind nochmals ein absolutes Highlight und
auch eine Herausforderung für die Mogs. Es ist schön mit zwei
gleichwertigen Fahrzeugen unterwegs zu sein.
Am Sharyn Canyon stellen wir uns direkt
an die Kante des „kleinen Grand Canyon“ und zählen
Sternschnuppen. Am nächsten Tag noch eine Wanderung hinab und dann
wieder in die Höhe zu den Kolsaj Seen. Dort treffen wir auch wieder
Margit und Heinz, die ihrem Sprinter auf der Fahrt zum Assy Plateau
etwas zu viel zugemutet hatten und den Schaden am Differential in
Almaty reparieren lassen mussten. Die beiden haben bereits die
Wanderung zum zweiten Kolsaj Lake gemacht. Das machen wir am
Folgetag, danach noch die Vorderachse abschmieren und dann machen wir
uns zu sechst auf den Weg nach Kirgistan. Allerdings nicht lange,
denn ich erwische ein übles Schlagloch, das Helgas Rückenprobleme
wieder aktiviert. Sie ist vor zehn Tagen an der Einstiegsleiter
abgerutscht.
Sechs km vor der Grenze kampieren wir
direkt am Fluss und legen noch einen zusätzlichen Ruhetag ein. Den
Grenzübertritt am folgenden Tag „teilen „ wir uns mit einer
begleiteten Zentralasientour
von Seabridge. So stehen wir mit zehn
anderen Wohnmobilen in der Warteschlange vor der Grenze.
Trotzdem geht der Grenzübertritt sehr
schnell. Die Beamten auf beiden Seiten sind sehr entspannt.
Am Nachmittag treffen wir in Karakol wieder unsere "Reiseabschnittsgefährten"😂
Ursprünglich wollten wir Kasachstan ja nur schnell hinter uns bringen. Heiss und schlechte Straßen.
Stimmt - aber zusätzlich wirklich atemberaubende Landschaft. Uns hat es ausnehmend gut hier gefallen!!!!
Endlose Sonnenblumenfelder
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Smo(g)ke on the road
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Big Ben in Pavlodar
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Die größte Moschee Nordkasachstans
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Friedhof am Wegesrand
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Übernachtung in der Steppe
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Nationalpark Bajanaul |
Almaty, das frühere Alma Ata. Grün und schön.
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Baby you can drive my car…….
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Melonenverkäufer am Straßenrand |
Auf dem Assy Plateau
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….was soll die zwei schon aufhalten?? |
Sharyn Canyon |