Es geht wieder los!!!!

Nach zwei wundervollen Jahren 2015-2017 auf der Panamericana mit grandiosen Landschaften und phantastischen Menschen gehen die Planungen wieder los. Die vergangenen zwei Jahre vergingen mit nicht "blogwürdigen" Reisen nach Frankreich und Skandinavien.
Jetzt also der nächste große Traum: Mongolei und die Seidenstraße

Samstag, 8. Juni 2019


Vom Baikal in die Mongolei

Ursprünglich hatten wir noch einen "Abstecher", 400 km oneway, auf die Insel Olchon im Baikalsee
geplant. Von Mitreisenden, die schon vor Ort sind, erfahren wir, dass die Pisten dort übles Waschbrett sein sollen. Nachdem das provisorisch reparierte Ventil bisher gute Dienste verrichtet hat, will ich nicht das Risiko eingehen das durch die ständigen Vibrationen zu gefährden.

So planen wir als Alternativprogramm erst einmal einen Ausflug von Irkutsk an den Baikal. Schon einige Kilometer vor Erreichen des Sees merken wir, wie sich die Temperatur spürbar abkühlt. Bis vor kurzem war der See noch zugefroren. Zusätzlich kommt der kalte Wind von den noch schneebedeckten Bergen des Altai.

Am See ist es ordentlich kalt und zum Übernachten fahren wir einige km ins Landesinnere. Am Ufer des Flusses Angara finden wir einen schönen Stellplatz mit Firewood und …..Mücken. Zwar keine Stechmücken aber trotzdem lästig. Es ist unvermeidlich nicht eine gehörige Portion Biomasse beim öffnen der Türe in den Mog zu bekommen. Trotzdem bleiben wir zwei Tage dort bevor es auf die Südseite des Sees geht. Auch hier bleiben wir nochmals zwei Tage bei Lagerfeuer und Sonnenschein.
Dann wird das Wetter wieder schlechter und wir fahren weiter zum Selegnadelta und weiter nach
Ulan Ude. Hier kaufen wir nochmals ein. Wir wissen ja noch nicht wie die Verpflegungssituation in der Mongolei ist.

Noch eine letzte Übernachtung am Fluss und wieder mal bei Regen machen wir uns auf die letzten
110 km in Russland bis zur Grenze. Vor der Grenze nochmals für 0,64€ Diesel tanken - in der Mongolei wird es teurer werden.

Beim Grenzübertritt machen die Russen bei der Ausreise mehr Stress, wollen alle Klappen innen und außen geöffnet haben, sehen welche Medikamente wir dabei haben und fragen nach Waffen. Als ich ihnen daraufhin mein Filettiermesser zeige
lockert sich die Stimmung auf. Auf der mongolischen Seite geht's lockerer zu - zu locker. Beim Schichtwechsel mittags vergessen sie uns einfach. So brauchen wir insgesamt drei Stunden für den Grenzübertritt. Kurz nach der Grenze gibt's eine Bank
mit ATM und einen Mobilfunkshop. Für knapp 6 € kaufen wir 99GB für 30 Tage.

Der zweite Tag bringt gleich eine ordentliche Offroadpiste mit allem was dazugehört. Schrägfahrten
dirtroad, sogar eine Birke muss gefällt werden weil's im Wald immer enger wird. Schließlich sind wir wieder im Freien und nachdem wir ein letztes Tal gequert und eine Hügelkette überwunden haben erreichen wir das Kloster Amabayarsgalant - wunderschön im Talschluss gelegen. Hier bleiben wir zwei Tage und genießen die Ruhe.

Über Erdenet auf Asphalt nach Bulgan - von hier auf einer Hauptverbindungsstrasse über 300 km auf zum Teil wieder übler Piste bis Ulan Bator. Das Ventil hat bis zur Riverpoint Lodge in UB gehalten.
Jetzt kann nichts mehr passieren. Die nächsten Tage werden wir mit organisieren, saubermachen, Wäsche waschen und Reifen rotieren verbringen. Jürgen zieht demnächst aus und mietet sich zusammen mit einem Freund einen 4x4. Helga fliegt ebenfalls ein und wir werden noch ein Stück zu viert unterwegs sein, bevor Helga und ich endgültig weiter nach Westen fahren.
Wie lange sie uns wohl verfolgen......

Erster Blick auf den Baikalsee und die schneebedeckten Berge des Altai


Einsamkeit am Baikal


Die letzte Übernachtung in Russland

Kloster Amabayarsgalant