Es geht wieder los!!!!

Nach zwei wundervollen Jahren 2015-2017 auf der Panamericana mit grandiosen Landschaften und phantastischen Menschen gehen die Planungen wieder los. Die vergangenen zwei Jahre vergingen mit nicht "blogwürdigen" Reisen nach Frankreich und Skandinavien.
Jetzt also der nächste große Traum: Mongolei und die Seidenstraße

Montag, 12. August 2019

Kasachstan - schöner als erwartet


Unsere Registrierung für Russland haben wir uns im Hotel Centralnaja in Biysk verdienen müssen. Das Beste war das Abendessen, das wir allerdings erst nach der Information über Google Translator, dass es nur Essen gegen Barzahlung gibt, bekommen haben. Das Zimmer, na ja und das Bad vom Mog hätten wir auch gerne gehabt. Die Registrierung haben wir auch bekommen und bei Regenwetter fahren wir nach Barnaul, das wir dann wieder bei Sonnenschein erreichen. Sonnenschein heisst, dass es trocken ist – die Sonne ist schon seit Tagen nur durch starken Dunst bzw. Smog zu erkennen. Für Smog fehlt allerdings die Industrie. Vielleicht liegt es daran, dass viele Felder und Wiesenflächenabgebrannt werden.

Über zum Teil üble Strassen erreichen wir den Grenzort Kulunda und vertanken unsere letzten Rubel, obwohl der Diesel in Kasachstan mit 0,44€ deutlich billiger ist – allerdings auch von schlechterer Qualität, wenn man nicht gerade eine Gazprom Tankstelle erreicht. Es ist schon später Nachmittag und wir versuchen noch den Grenzübertritt. An der Grenze ist ein gutes Dutzend Autos vor uns. Es läuft alles ganz entspannt ab, die Beamten sind sehr freundlich. Die russischen Beamten
machen mich mehrmals darauf aufmerksam, dass mein Visum jetzt abgelaufen ist und ich nicht mehr einreisen kann. Wenn nichts unvorhergesehenes geschieht, wäre das auch nicht vorgesehen. Die Registrierung wollte keiner sehen!!!!
Und der kasachische Beamte hat Helgas Pass wohl mit auf die Toilette genommen, als er während der Abfertigung sein Office verlassen hat. Nach 1 ½ Stunden sind wir in Kasachstan angekommen und dürfen 30 Tage bleiben.

Am nächsten Tag machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit der kasachischen Polizei. Auf offener Strecke werden wir angehalten und die Gesetzeshüter suchen etwas, um ihr Gehalt aufzubessern. Nach hartnäckigem „njet“ und Antworten auf deutsch geben sie schließlich auf und verabschieden uns ganz freundlich. Am nächsten Tag das gleiche Spiel als ein entgegenkommendes Polizeifahrzeug wendet und uns stoppt. Wir seien zu schnell gewesen und zeigen ein Video mit 84 km/h vom Mog. 90 km/h sind erlaubt. Das Wort „Straf“ scheint Basiswissen jedes kasachischen Polizisten zu sein. Auch hier wieder beharrliches Verweigern und Antworten auf deutsch, bis wir uns wieder als gute Freunde verabschieden. Jetzt sind wir auf der Hut und halten uns peinlich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung sobald Polizei in Sicht ist. Einmal beobachte ich einen entgegenkommenden Streifenwagen, der wendet nachdem er uns passiert hat und uns folgt. Daher halte ich auch die 50 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung an einer Baustelle über mehrere Kilometer ein. Normalerweise intertessiert das niemanden. So bilden wir unseren eigenen Stau und schliesslich merken die Polizisten wohl, dass wir sie gesehen haben und nichts zu holen ist.

Über Pavlodar fahren wir in den Nationalpark Bajanaul mit schönen Pfannkuchenfelsen auf denen wir eine Rundwanderung machen und anschliessendem Badetag. Mittlerweile haben wir auch Temperaturen von tagsüber 35 Grad in der kasachischen Steppe. Zum Glück kühlt es nachts noch ab.

Im Nationalpark Bektau Ata ist es damit aber vorbei. Der Mog hat sich untertags so aufgeheizt,
dass er nur langsam abkühlt. Daher sehen wir zu, dass wir schnell zum Balquash See kommen.
Dieser See wird uns lange auf dem Weg nach Almaty begleiten. Ebenso wie die Neue Seidenstrasse, die parallel zur bestehenden Straße mit einem Riesenaufwand gebaut wird. Unglaublich mit welchem Aufwand dieses Projekt vorangetrieben wird – natürlich nur mit chinesischem Baugerät.

In Almaty belohnen wir uns mit einem sehr schönen Hotel und treffen uns mit Christine,Helge, Margit und Heinz. Zwei Tage bleiben wir in der schönen grünen Stadt.

Dann zieht es uns aber wieder in die Höhe und Abkühlung. Wir fahren zum Turgental und dem Assy Plateau. Als wir dort von einer Wanderung zurückkommen, steht der Mog von Christine und Helge neben unserem. Große Überraschung!! Wir beschliessen, gemeinsam das Tal zu durchfahren um dann weiter zum Sharyn Canyon zu kommen.

Die nächsten zwei Tage Fahrt durch die phantastische Hochebene sind nochmals ein absolutes Highlight und auch eine Herausforderung für die Mogs. Es ist schön mit zwei gleichwertigen Fahrzeugen unterwegs zu sein.

Am Sharyn Canyon stellen wir uns direkt an die Kante des „kleinen Grand Canyon“ und zählen Sternschnuppen. Am nächsten Tag noch eine Wanderung hinab und dann wieder in die Höhe zu den Kolsaj Seen. Dort treffen wir auch wieder Margit und Heinz, die ihrem Sprinter auf der Fahrt zum Assy Plateau etwas zu viel zugemutet hatten und den Schaden am Differential in Almaty reparieren lassen mussten. Die beiden haben bereits die Wanderung zum zweiten Kolsaj Lake gemacht. Das machen wir am Folgetag, danach noch die Vorderachse abschmieren und dann machen wir uns zu sechst auf den Weg nach Kirgistan. Allerdings nicht lange, denn ich erwische ein übles Schlagloch, das Helgas Rückenprobleme wieder aktiviert. Sie ist vor zehn Tagen an der Einstiegsleiter abgerutscht.

Sechs km vor der Grenze kampieren wir direkt am Fluss und legen noch einen zusätzlichen Ruhetag ein. Den Grenzübertritt am folgenden Tag „teilen „ wir uns mit einer begleiteten Zentralasientour
von Seabridge. So stehen wir mit zehn anderen Wohnmobilen in der Warteschlange vor der Grenze.
Trotzdem geht der Grenzübertritt sehr schnell. Die Beamten auf beiden Seiten sind sehr entspannt.
Am Nachmittag treffen wir in Karakol wieder unsere "Reiseabschnittsgefährten"😂

Ursprünglich wollten wir Kasachstan ja nur schnell hinter uns bringen. Heiss und schlechte Straßen.
Stimmt - aber zusätzlich wirklich atemberaubende Landschaft. Uns hat es ausnehmend gut hier gefallen!!!!
Endlose Sonnenblumenfelder


Smo(g)ke on the road


Big Ben in Pavlodar


Die größte Moschee Nordkasachstans


Friedhof am Wegesrand


Übernachtung in der Steppe


Nationalpark Bajanaul


Almaty, das frühere Alma Ata. Grün und schön.


Baby you can drive my car…….



Melonenverkäufer am Straßenrand

Auf dem Assy Plateau






….was soll die zwei schon aufhalten??


Sharyn Canyon