Es geht wieder los!!!!

Nach zwei wundervollen Jahren 2015-2017 auf der Panamericana mit grandiosen Landschaften und phantastischen Menschen gehen die Planungen wieder los. Die vergangenen zwei Jahre vergingen mit nicht "blogwürdigen" Reisen nach Frankreich und Skandinavien.
Jetzt also der nächste große Traum: Mongolei und die Seidenstraße

Montag, 23. Mai 2016

Mit Jürgen und Clemencia treffe ich mich ca. 45 km vor der Grenze nach Panama. Sie haben einen Stellplatz an einem kleinen Hotel direkt am Meer. Ab hier werden wir unsere Reise erst einmal zusammen
 fortsetzen und das Projekt Verschiffung nach Kolumbien ge-
meinsam angehen. Dabei profitiere ich natürlich von ihren perfekten Spanischkenntnissen.

An einem regnerischen Samstag reisen wir an einem kleinen Grenzübergang an der Karibikseite nach Panama  ein. Es wäre eigentlich ganz flott gegangen, hätte das
Versicherungsbüro auf Panamaseite auch geöffnet gehabt. So marschieren Jürgen und
ich nochmals über den Grenzfluss und schliessen die Versicherung in Costa Rica ab.
Dann geht's durch üppigen Regenwald auf die Pazifikseite weiter. Und dort empfängt
uns wieder mal das Tropenklima. Heiss und feucht, in der Nacht kühlt es nicht unter 30
Grad ab. Schlaf nur etappenweise und ich sehne mich schon nach einer Waschmaschine, um die Bettwäsche wieder mal zu waschen. Zum Glück haben wir in Panama City ein
Hotel gebucht, endlich mal ein klimatisiertes Zimmer.

Auf der Fahrt nach PC bessere ich dann auch noch das Monatsgehalt eines Polizisten auf,
der mich wegen angeblicher Geschwindigkeitsüberschreitung herauswinkt. Jawohl, ich bin
80 km/h gefahren, so wie alle - aber ich bin der einzige auf dessen Auto Alemania steht, also ein Opfer. Sehr freundlich wird mir erklärt, dass die Bearbeitung viel Zeit dauern kann.
Nachdem unsere Termine alle bereits stehen, zahle ich zähneknirschend die geforderten
50 USD, natürlich ohne Quittung. In Mexiko habe ich immer mit so etwas gerechnet, hier
allerdings nicht mehr.

Schließlich überqueren wir die Punta de lasAmericas,  eine eindrucksvolle Brücke über die Hafeneinfahrt Panamas. Unser Hotel ist nicht weit entfernt, die Fahrzeuge können wir
im grossen Hof abstellen. Kühles Zimmer, Wasser ohne Ende, Pool und wieder zuverlässiges wifi -  einfach Luxus nach der langen Zeit im Mog.

Der Verschiffungstermin ist bereits am 24.5, die Fahrzeuge müssen wir am 20.5. in Colon,
80 km entfernt, abgeben. Davor noch das Vorführen bei der Polizeiinspektion. Hier wird mit
Interpol abgecheckt, ob der Mog nicht gestohlen ist. Die Bestätigung gibts dann am Nachmittag.

Jetzt muss der Mog noch seefertig gemacht werden. Also alles aus dem Fahrerhaus das man nach der Ankunft in Colon noch haben möchte in die Wohnkabine verfrachten, denn
die kann abgeschlossen bleiben. Das Fahrerhaus bleibt leider offen, denn ich darf den Mog
nicht selbst auf das Schiff fahren. So funktioniert das bei "roll on - roll off". Danach noch eine Gebrauchsanweisung für den Mog schreiben, denn die Schaltung ist etwas kompliziert. Hier bin ich Clemecia richtig dankbar, denn sie übersetzt mir das perfekt,
so dass ich etwas beruhigter bin.

Am 20.5. fahren wir früh nach Colon um die Verschiffung zu erledigen. Im Büro der
Reederei angekommen, gibt es erst mal die erste handfeste Überraschung. Unsere
bill of lading, die wir extra von der Agentin Tea Kalmbach machen liessen ist nicht korrekt.
In der steht, dass in den Fahrzeugen alles zum täglichen Leben enthalten ist - darf aber nicht sein. Man erklärt uns, dass die Reederei keine Fähre ist und dieser Frachtbrief nicht akzeptiert werden kann. Prima, wir haben hier kein Internet, Tea ist nicht erreichbar - was nun. Schließlich schreibt die Reederei unsere Kontaktperson in Kolumbien an, die dann endlich eine neue bol per email sendet. Adrenalin pur, das war das erste Mal, dass ich
gedacht habe, es geht nicht weiter. Das ganze hat uns zwei Stunden gekostet. Unsere
Reisebekanntschaften Olaf und Mirt aus Holland und Jan mit Marita aus der Schweiz können jetzt, als wir beginnen, schon ihre Fahrzeuge abgeben. Nachdem wir von der Reederei den begehrten Stempel erhalten haben, müssen wir wieder 2,5km zurück zum
Zoll. Hier wird das Fahrzeug offiziell ausgeführt und auch im Pass wieder ausgetragen.
Wichtig, denn wir fliegen ja und mit eingetragenem Fahrzeug wäre das fatal. Danach wieder
zurück zur Kasse um Hafengebühren zu zahlen. Hier will die Dame dann von mir ein Originaldokument, das aber bereits bei der Duana ist. Zum Glück stempelt mir die Zollbeamtin im Nachbarbüro die Kopie und macht sie somit zum Original. Wir waren heute
schon mal bei ihr und sie konnte sich noch an uns erinnern. Kein Wunder.

So jetzt Fahrzeuge am Kai abliefern. Dort zuerst Inspektion, also alle Schränke auf. Dann
sagt der Beamte noch etwas von perro. NEIN, ich habe keinen Hund. Ach so, den Drogenhund will er bringen, ob ich was dagegen habe? Nein, natürlich nicht. Also schnüffelt
der Hund auch noch überall und fällt dann aus dem Unimog - hat sich wohl in der Höhe vertan. Tja und dann warten wir noch 1 1/2 Stunden auf die Jungs mit der Kamera, die bereits vorhandene Schäden dokumentieren sollen.

Kurz vor 16.00 Uhr geben wir die Schlüssel ab, bekommen die Empfangsbestätigung und
fahren mit dem Taxi zum Busbahnhof. Dort fährt auch gleich ein Bus ab, leider kein Expressbus. Dafür mit 3,75 USD (Panamas Währung ist an den USD gekoppelt) billig. Nachdem wir am Busbahnhof ein Taxi genommen haben stehen wir auch noch eine Stunde
in der rush hour. Clemencia hat sich schon Sorgen gemacht und wartet am Hoteleingang auf uns. Die Margaritha und das Bier zum Abendessen waren hochverdient!!!!

An unserem letzten Panamatag haben wir uns dann noch ein Auto gemietet und sind zu den Schleusen bei Miraflores gefahren. Must see - sehr eindrucksvoll wenn die Riesenschiffe mit nur Zentimetern Abstand zur Schleusenmauer durchfahren.

Mittlerweile sind wir in Cartagena angekommen, man glaubt es kaum aber es ist tatsächlich noch heisser hier. Die Besichtigung vom Centro Historico ist schon fast Arbeit.
Die nächsten Tage werde ich wohl am Strand und am Pool verbringen. Vor Freitag dem 27.5. rechne ich nicht mit der Auslieferubg von Big Blue.






                                                         Karibikküste von Costa Rica
Ich weiss nicht wie du heisst, aber du bist giftig
Regenwald Panama



Centro Historic Cartagena


Nicht Miami sondern Cartagena Bocagrande, hier wohne ich

Punta de las Americas, Panama
Panamakanal

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Mittwoch, 11. Mai 2016

Ich habe schon zu Beginn der Reise entschieden, dass ich mich in Zentralamerika nicht sehr lange aufhalten werde und auch diesem Grund auch keine Reiseführer mitgenommen. Die weiterhin anhaltende Hitze bestärkt mich in dieser Entscheidung. Trotzdem lassen sich
Honduras und Nicaragua nicht im Schnelldurchgang durchfahren. Am späten Nachmittag eines langen Fahrtags in Honduras dann auf einmal ein schreckliches Kreischen der An- riebsriemen. Anhalten Motorhaube auf - der Schlauch vom Kühlmittelbehälter hat sich aus seiner Befestigung gelöst und ist in einen der Ventilatoren geraten. Das austretende Kühlmittel hat auf den Riemen das Geräusch verursacht. Jetzt schlägt wieder einmal die
Stunde des Panzertapes. Damit und mit Kabelbindern schließe ich das Leck notdürftig.Zum Glück finde ich nach ca. 25 km eine Lkw-Werkstatt. Ich fahre auf den Hof, zeige den Jungs mein Problem, einer steigt gleich in sein Auto und kommt 20 Minuten später mit dem passenden Schlauch zurück. Nach einer guten halben Stunde bin ich schon wieder vom Hof - und das für ca. 7 Euro - inklusive ordentlichem Trinkgeld.

Die Grenzübertritte sind immer mühsam, unter zwei Stunden geht gar nichts. Bei der Einreise nach Nicaragua habe ich zwei Busse mit Schülern vor mir, die alle an der Migracion anstehen. Da ist wirklich Geduld angesagt!!!!

Dieses Jahr ist es in Zentralamerika extrem trocken und, sagte ich es schon ?, heiss.Die Landschaft gibt nicht viel her, so muss es Granada, eine sehr schöne Kolonialstadt eben
rausreissen. Bei der örtlichen Feuerwehr kann ich im Hof  übernachten und das Städtchen erkunden. Endlich mal wieder eine nette Fussgängerzone in der es Drinks und gutes Essen gibt. Allerdings - die Hitze in der Nacht bleibt. Also weiter ans Meer in der Hoffnung auf eine
abkühlende Brise - Fehlanzeige. Nach einer Nacht am Meer fahre ich entnervt weiter, ich will nur noch ein etwas angenehmeres Klima. Der Grenzübertritt nach Costa Rica erweist sich als der schlimmste aller bisherigen. Extrem unfreundlich und umständlich. Und nachdem ich den sich aufdrängenden Helfern sicher keine 80 USD für ihre Hilfe bezahle dauert es eben. Auch das ist pura Vida, der Werbespruch Costa Ricas.

Als ich dann am späten Nachmittag kurz hinter der Grenze auf die Finca Canas Castilla, die
von einem  Schweizer Ehepaar geleitet wird, ankomme wird alles anders. Agi und Guido sind sehr nett und haben ein Herz für Overlander. Und dann treffe ich auch noch Michi und Karo wieder, die  wir zuletzt in Palenque getroffen haben. Und seit langer Zeit kann ich wieder mal bei angenehmeren Temperaturen schlafen. In den Bäumen tummeln sich die
Affen, im Fluss schwimmt das Krokodil und alles ist grün.

Mit Michi mache ich aus, dass wir uns am Arenalsee wieder treffen. Als ich am übernächsten Tag bei der dortigen German Bakery aufschlage sind die beiden auch
gerade da. Bei Thomas, einem Freund von Wolfgang Hannes aus Lindau, gibt es erst mal
Weissbier, Schnitzel und Kartoffelsalat. Teuer aber gut. Und natürlich Schwarzbrot und
Leberwurst. Erst jetzt merke ich, dass ich das schon vermisst habe.

Wir bleiben zwei Tage am See und ziehen dann zu einem 45 km entfernten Thermalbad
am Vulkan Arenal weiter. Nach zwei weiteren netten Tagen gehen wir dann wieder getrennte Wege.
Auf dem Weg ins zentrale Hochland mache ich einen Abstecher zum Vulkan Irazu. Als ich dort auf 3250m Höhe übernachte, muss ich doch tatsächlich die warme Bettdecke wieder holen. Danach geht es weitet ins Orosi Hochtal, das auf 1300m liegt. Sehr schön gelegen und gut um etwas zu wandern. Aber irgendwann ist es so weit und ich muss wieder von
der Höhe herunter. An der wunderschönen Karibikküste wird es natürlich wieder heiss und schwül - pura vida.

Die letzten Übernachtungsplätze habe ich immer danach ausgesucht, ob es auch wifi gibt. Das organisieren der Verschiffung nach Kolumbien ist schon recht aufwändig. Die Reederei will ständig neue Angaben,  die zur Erstellung der Verschiffungspapiere eingeschaltete Agentin ebenfalls. Und dann bin ich auch noch mit Jürgen und Clemencia in Kontakt, die noch etwas hinter mir sind. Wir wollen ja gemeinsam verschiffen. Übermorgen werden wir uns treffen und dann alles weitere besprechen. Der Verschiffungstermin 25.5. Steht wohl,
allerdings müssen wir die Fahrzeuge spätestens am 20.5. abgeben.
Die zu Beginn der Reise kahlen Bäume explodieren förmlich


Ich habe wohl kein Monopol auf Mango zum Frühstück
I
Canas Castillas,  ein kleines Paradies


Kaffeeplantage

Bananen Monokultur
Vulkan Arenal
Vulkan Irazu
Hier wächst alles - überall